F: Demos gegen Gesundheitspass und Impfpflicht

Der Protest gegen die Ausweitung des Gesundheitspasses und die Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen in Frankreich hält unvermindert an. In Paris versammelten sich heute nach Angaben des Innenministeriums mehr als 200.000 Menschen, um gegen die verschärften Regelungen zu demonstrieren. Insgesamt waren in über 150 Städten, etwa in Toulon, Montpellier, Bordeaux, Marseille und Nizza, Demos angemeldet. Bereits an den beiden vergangenen Wochenenden waren über 100.000 Menschen auf die Straße gegangen.

Proteste gegen die Impfpflicht in Paris (Frankreich)
AP/Adrienne Surprenant

In Paris zogen zwei Protestzüge durch die Straßen. Die Demonstrantinnen und Demonstranten, darunter auch viele „Gelbwesten“, warfen der Regierung auf Plakaten unter anderem einen „Angriff auf die Freiheit“ vor. Mehr als 3.000 Polizisten waren im Einsatz, unter anderem auf den Champs-Elysees, deren Hauptzugänge abgeriegelt waren, wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur berichtete.

Gesetz zuletzt verabschiedet

Das französische Parlament hatte das Gesetz zur Verschärfung der CoV-Regeln am vergangenen Sonntag nach langem Ringen verabschiedet. Es tritt am 9. August in Kraft und sieht eine CoV-Impfpflicht für Gesundheits- und Pflegekräfte sowie Feuerwehrleute und andere Rettungskräfte vor. Anders als ursprünglich von der Regierung gewollt, droht Impfverweigerern in diesen Berufen allerdings nicht die Entlassung, sondern nur eine Aussetzung des Gehalts.

Beschlossen wurde auch eine Ausweitung des Gesundheitspasses, der Aufschluss über eine Impfung oder einen Negativtest gibt. Dabei soll nun erstmals eine CoV-Testpflicht für nicht Immunisierte in französischen Gaststätten und Fernzügen sowie Messen und Jahrmärkten greifen. In Kinos, Theatern oder Museen müssen bereits seit 21. Juli eine Impfung, eine überstandene Infektion oder ein negativer CoV-Test nachgewiesen werden.