Kämpfe in wichtigen afghanischen Provinzhauptstädten

In Afghanistan sind heftige Kämpfe zwischen Regierungstruppen und militant-islamistischen Taliban in zwei der wichtigsten Provinzhauptstädte des Landes ausgebrochen. In Laschkarga, Hauptstadt der südlichen Provinz Helmand, wurde gestern in verschiedenen Stadtbezirken gekämpft, wie die Provinzbehörden mitteilten. Die Taliban hatten die Stadt vier Tage zuvor angegriffen.

In der Stadt Herat in der gleichnamigen Provinz im Westen des Landes tobten die Kämpfe nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Kleinere Zusammenstöße gab es auch in der südlichen Provinz Kandahar.

Sicherheitspersonal bewachen den UNO-Stützpunkt in Guzara in der afghanischen Provinz Herat
APA/AFP/Hoshang Hashimi

UNO-Stützpunkt in Herat angegriffen

Helmand, Herat und Kandahar sind die drei flächenmäßig größten Provinzen Afghanistans. In Herat griffen die Taliban am Freitag auch einen UNO-Stützpunkt an, töteten einen Wachtposten und verletzten mehrere andere. Die UNO verurteilte den Angriff aufs Schärfste. Bei den Kämpfen in den verschiedenen Provinzen gerieten auch Zivilisten in Gefahr. Der Provinzrat Abdul Majid Akhundzada sagte der dpa, in Laschkarga habe es Tote und Verletzte unter der Zivilbevölkerung gegeben. Ein privates Krankenhaus, in dem sich Taliban-Kämpfer versteckten, sei von Luftangriffen getroffen worden.

In Afghanistan geht dieser Tage nach fast 20 Jahren ein internationaler Militäreinsatz zu Ende, der im Herbst 2001 zum Sturz der damaligen Taliban-Herrschaft geführt hatte. Die deutsche Bundeswehr hat ihre Truppen schon vollständig abgezogen. Die US-Militärmission in dem Land soll am 31. August enden. Zuletzt haben die USA aber angesichts des Vormarsches der Taliban wieder verstärkt Luftangriffe geflogen, bei denen die Flugzeuge von außerhalb des Landes starteten.