Leverkusen: Abfälle kamen aus Produktion von Agrarchemie

In dem Abfalltanklager, das in Leverkusen explodiert ist, haben sich nach Angaben der Kölner Bezirksregierung „flüssige Reststoffe aus der Produktion von Chemikalien für die Landwirtschaft“ befunden. Das teilte die Behörde gestern mit.

Der Hauptbestandteil dieser Abfälle seien „phosphor- und schwefelhaltige Chemikalien“. Noch sei aber die Frage offen, ob durch die Detonation möglicherweise gesundheitsgefährdende Stoffe freigesetzt worden seien. Es würden weitere Proben genommen.

Informationen über Inhalt der Tanks übergeben

Der genaue Inhalt der Tanks in der Sondermüllverbrennungsanlage war zuvor nicht öffentlich bekannt gewesen. Bei einer Pressekonferenz gestern hatte der Betreiber Currenta darauf verwiesen, es handle sich um den Gegenstand von Ermittlungen. Das Unternehmen selbst wisse natürlich, was sich in den Tanks befunden habe.

Einsatzkräfte nach der Explosion im Chemiepark in Leverkusen
Reuters/Leon Kuegeler

Den Behörden seien diese Informationen „vollumfänglich“ übergeben worden, hatte Currenta erklärt. Am Donnerstag und Freitag seien die Daten verschickt worden. Einsatzkräfte am unmittelbaren Explosionsort hätten allerdings schon direkt Informationen zu den Stoffen gehabt.

Anrainer weiter zu Vorsicht gemahnt

Nach der gewaltigen Detonation und einem anschließenden Brand war Dienstagfrüh in Leverkusen eine riesige Rauchwolke aufgestiegen, in der Region gingen Rußpartikel nieder. Bei einer ersten Analyse stellte das Landesumweltamt (LANUV) nach eigenen Angaben keine Rückstände von Dioxin und dioxinähnlichen Stoffen fest.

Zugleich kündigte das Amt an, man werde mit dem Wissen über den genauen Inhalt der Tanks weitere Analysen anstellen. Bis zu einer abschließenden Klärung sollten die Vorsichtsmaßnahmen für Anrainer und Anrainerinnen aufrechterhalten werden. Dazu zählt etwa, kein Obst und Gemüse aus dem Garten zu essen oder verunreinigte Flächen zu berühren.