Angriff auf Öltanker: Scharfe Kritik an Teheran

Der mutmaßliche Drohnenangriff auf einen Öltanker im Indischen Ozean hat den Konflikt zwischen Israel und Iran erneut befeuert. Die Regierung in Teheran wies heute den Vorwurf Israels zurück, die Verantwortung für die tödliche Attacke zu tragen. Das britische und das US-Außenministerium vermuteten ebenfalls Teheran hinter dem Angriff.

Der von der Firma eines israelischen Unternehmers betriebene Öltanker „MT Mercer Street“ war am Donnerstag vor der Küste des Oman angegriffen worden. Ein rumänisches und ein britisches Besatzungsmitglied wurden dabei getötet. Die US-Armee erklärte, es gebe „klare“ Hinweise darauf, dass die Attacke mit Drohnen ausgeführt worden sei. Dies bestätigte auch Blinken in seiner Erklärung.

Israel und Iran drohen einander =0

Der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett sagte, es lägen „nachrichtendienstliche Beweise“ für die Schuld des Iran vor. „Wir erwarten, dass die internationale Gemeinschaft dem iranischen Regime klar macht, dass es einen schweren Fehler begangen hat.“ Bennett drohte Teheran zudem Vergeltung an: „Auf jeden Fall wissen wir, wie wir dem Iran auf unsere Weise eine Botschaft übermitteln können.“

Die iranische Regierung bestritt die von Israel erhobenen Vorwürfe. Das „zionistische Regime“ müsse seine Anschuldigungen gegenüber Teheran einstellen, sagte ein Sprecher des Außenministeriums. Der Iran werde „nicht zögern, seine Interessen und seine nationale Sicherheit zu verteidigen“.

London: „Vorsätzlicher“ Verstoß gegen Völkerrecht

Das US-Außenministerium erklärte am Wochenende, Außenminister Antony Blinken und sein israelischer Kollege Jair Lapid hätten vereinbart, gemeinsam mit anderen Partnern die „Fakten“ zu dem Angriff auf den Tanker zu ermitteln und über „angemessene weitere Schritte“ zu beraten. Später erklärte Blinken selbst, die USA seien „sich sicher“, dass der Iran verantwortlich sei. Es werde eine „angemessene und unmittelbare“ Reaktion geben.

Auch Großbritannien machte Teheran für den Angriff verantwortlich. London glaube, dass es sich bei dem Angriff um einen „vorsätzlichen, gezielten und eindeutigen Verstoß gegen das Völkerrecht durch den Iran“ handele, erklärte der britische Außenminister Dominic Raab.