Der Plagiatssucher Stefan Weber sieht beim Buch von Unionskanzlerkandidat Armin Laschet von 2009 „Die Aufsteigerrepublik. Zuwanderung als Chance“ nun doch Anlass für weitere Prüfung. Weber hatte zunächst erklärt, er erkenne nach einer eigenen Prüfung „keine weiteren Plagiate“. Ein Leserfund habe seine erste Einschätzung aber „beträchtlich“ geändert.
Der Medienwissenschaftler Weber schrieb, Laschet habe „mutmaßlich“ fast die halbe Seite 177 seines Buchs vom bekannten Münchner Politologen und früheren bayerischen Kultusminister Hans Maier (CSU) unzitiert übernommen. In Laschets Buch findet sich ein Absatz, der stark einer Passage in einem Text Maiers ähnelt.
Laschet-Sprecher: Prüfung veranlasst
Ein Sprecher Laschets verwies heute auf Anfrage auf eine Erklärung des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten vom vergangenen Freitag. Laschet hatte erklärt, in seinem Buch gebe es offenkundig Fehler, die er verantworte.
„Mindestens ein Urheber des im Buch verwendeten Materials wird weder im Fließtext noch im Quellenverzeichnis genannt. Dafür möchte ich ausdrücklich um Entschuldigung bitten, denn sorgfältiges Arbeiten beim Verfassen von Werken und die Achtung des Urheberrechts sind für mich auch eine Frage des Respekts vor anderen Autoren.“ Um zu klären, ob es weitere Fehler gibt, habe er unverzüglich die Prüfung des Buchs veranlasst. Dazu sagte der Sprecher heute: „Diese Prüfung dauert an.“