Chilenische Fischer fordern CoV-Hilfen

Chilenische Fischer haben mehrere Landstraßen blockiert und sich Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. Sie errichteten heute Straßensperren und setzten Reifen in Brand, wie der Radiosender Cooperativa berichtete. Die Polizei setzte Tränengas gegen die Demonstrierenden ein. Die selbstständigen Fischer forderten staatliche Unterstützung in der CoV-Pandemie, wie sie auch kleine Betriebe erhalten.

„Die Straßen bleiben blockiert, bis die Regierung diesen Bonus gewährt, den alle Fischer in Chile fordern“, sagte Gewerkschaftsführer Norberto Vega. Während der Pandemie kam es in dem südamerikanischen Land immer wieder zu Protesten. Wegen der Quarantäne konnten zahlreiche Menschen ihrer Arbeit nicht nachgehen.

Chile arbeitet an neuer Verfassung

Da es in Chile nur schwache Sozialsysteme gibt, ging vielen das Geld aus. Die konservative Regierung geriet unter erheblichen Druck, zuletzt stimmten gerade mal noch neun Prozent der Chileninnen und Chilenen der Politik von Präsident Sebastian Pinera zu. Die Arbeitslosigkeit liegt derzeit bei 9,5 Prozent, weitere 26 Prozent gehen informellen Beschäftigungen nach.

Derzeit wird in dem südamerikanischen Land eine neue Verfassung ausgearbeitet. Damit wird eines der Hauptanliegen der Demonstrierenden erfüllt, die Ende 2019 zu Tausenden auf die Straße gingen, um einen besseren Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung sowie eine Abkehr vom neoliberalen Wirtschaftssystem zu fordern. Der aktuelle Verfassungstext stammt noch aus der Zeit der Militärdiktatur von General Augusto Pinochet (1973–1990).