EU will Umverteilung von Geflüchteten koordinieren

Die EU-Kommission ist bereit, die Umverteilung von Geflüchteten zu koordinieren, die von NGO-Schiffen im Mittelmeer gerettet wurden. Das berichteten italienische Medien heute nach einem entsprechenden Appell der italienischen Regierung an die EU am Vortag. Die Union sei bereit, sich bei Bedarf eines Mitgliedstaats einzuschalten, nachdem dem Schiff ein Landungshafen zugewiesen worden ist, hieß es.

Im Mittelmeer warten seit Tagen Hunderte Menschen an Bord der Rettungsschiffe „Ocean Viking“ und „Sea-Watch 3“ auf einen Landehafen. 555 Personen befinden sich an Bord der „Ocean Viking“, weitere 257 an Bord der „Sea-Watch 3“.

Italien hatte gestern von der EU Unterstützung im Umgang mit der zunehmenden Zahl von Flüchtlingsankünften im Süden des Landes gefordert. Die italienische Innenministerin Luciana Lamorgese bat bei einem telefonischen Gespräch mit EU-Binnenkommissarin Ylva Johansson um Hilfe seitens der EU-Mitgliedsstaaten bei der Umverteilung der Asylsuchenden. Konkret forderte Lamorgese nach Angaben ihres Ministeriums auch ein Sondertreffen der EU-Innenminister.

Angesichts starker Migrationsbewegungen in Italien drohte die rechte Regierungspartei Lega Premier Mario Draghi mit dem Austritt aus der Koalition, sollte das Kabinett keine einschneidenden Maßnahmen gegen die Flüchtlingsankünfte im Land ergreifen. Seit Wochen ist Süditalien mit stark steigenden Zahlen konfrontiert.