Südafrikas Präsident ordnet Regierung neu

Nach den tagelangen Protesten und Plünderungen in Teilen Südafrikas mit mindestens 337 Toten bildet Präsident Cyril Ramaphosa sein Kabinett um. Das bei der Welle der Gewalt in die Kritik geratene Staatssicherheitsministerium wird künftig direkt dem Präsidialamt zugeordnet.

Auch das Verteidigungsministerium wird neu besetzt. Zudem wird es künftig ein eigenes Wasserministerium geben. In einer TV-Rede gestern gab Ramaphosa zudem mehrere Neubesetzungen bekannt, nachdem der durch Korruptionsvorwürfe belastete Gesundheitsminister Zweli Mkhize und auch der Finanzminister Tito Mboweni auf eigenen Wunsch zurücktraten.

Ramaphosa hatte nach den Unruhen betont, die Regierung sei auf die Zerstörung und Sabotageakte schlecht vorbereitet gewesen und kündigte die Einsetzung eines Expertengremiums an, das eine kritische Analyse der Vorgänge erstellen soll. Südafrikas Regierung hat nun 25.000 Soldaten und Soldatinnen mobilisiert, um die Lage in der betroffenen Küstenprovinz KwaZulu-Natal sowie dem Ballungsgebiet um die Städte Pretoria und Johannesburg (Gauteng-Provinz) zu stabilisieren.

Die Proteste richteten sich zuerst gegen die Inhaftierung des Ex-Präsidenten Jacob Zuma, der eine 15 Monate lange Haftstrafe wegen Missachtung der Justiz antreten musste. Ramaphosa sprach erneut von einer koordinierten Aktion zur Destabilisierung der Wirtschaft.