Asylanträge stiegen im ersten Halbjahr deutlich

Die Zahl der Asylanträge hat im ersten Halbjahr den höchsten Wert seit 2017 erreicht. Das geht aus der offiziellen Asylstatistik des Innenministeriums hervor. Demzufolge stieg das Aufkommen an Ansuchen von Jänner bis inklusive Juni im Vergleich zur selben Periode 2020 um fast 86 Prozent (85,9). In absoluten Zahlen waren es 10.518 Anträge.

Vor zehn Jahren waren im ersten Halbjahr nur 5.810 Anträge gestellt worden. 2015, dem Höhepunktjahr der Flüchtlingsbewegung waren es zwischen Jänner und Juni fast 28.500. 1.170 der Asylwerber waren unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. 69 von ihnen waren unter 14 Jahren. Bei den älteren Minderjährigen stellen Afghanen deutlich die stärkste Gruppe, bei den unter 14-Jährigen Syrer.

Syrien und Afghanistan an der Spitze

Mehr als 80 Prozent der Anträge heuer kamen von Männern. Was die Herkunftsländer angeht, stehen weiter Syrien und Afghanistan an der Spitze. Zusammengerechnet machen Bürger und Bürgerinnen dieser Nationen mehr als 6.200 aller Antragssteller aus. Syrer mit nur sechs Prozent negativen Bescheiden haben eine gute Chance auf Anerkennung als Flüchtlinge. Bei Afghanen wurde ein Drittel der Ansuchen positiv beschieden.

Insgesamt gab es im ersten Halbjahr 10.813 rechtskräftige Asylentscheidungen. Positive (5.268) und negative Bescheide (5.545) hielten sich dabei in etwa die Waage. Humanitäre Aufenthaltstitel wurden 7.784-mal vergeben, dazu kamen 5.481 Personen, die subsidiären Schutz erhielten.