USA: CDC warnt vor Hunderttausenden Neuinfektionen

Die Chefin der US-Gesundheitsbehörde CDC hat vor Hunderttausenden Neuinfektionen mit dem Coronavirus pro Tag in den USA gewarnt. Wenn das Land zusammenstehe, Ungeimpfte sich impfen ließen und die Menschen ihre Masken trügen, könne man die Situation binnen wenigen Wochen unter Kontrolle bringen, sagte Rochelle Walensky gestern Abend (Ortszeit) dem Sender CNN.

„Unsere Modelle zeigen, dass wir, wenn wir das nicht tun, auf mehrere 100.000 Fälle pro Tag kommen könnten – ähnlich wie beim Anstieg Anfang Jänner.“ Auf die Frage, ob die Zahlen nun auch schnell wieder sinken könnten, sagte Walensky: „Das haben wir bisher noch nicht gesehen.“ In etlichen südlichen US-Bundesstaaten wie Florida gebe es vielmehr einen exponentiellen Anstieg. Es habe in der Vergangenheit bei derart hohen Fallzahlen viel mehr Todesfälle gegeben.

Noch keine Infos zu Auffrischungsimpfungen

Grund für die Differenz sei die Impfung. Bei Impfdurchbrüchen sei der Krankheitsverlauf in der Regel mild. „Was sie (die Impfung) aber nicht mehr kann, ist die Übertragung verhindern“, sagte die CDC-Chefin mit Blick auf die besonders ansteckende Delta-Variante. Walensky machte keine konkreten Angaben zum Umgang mit möglichen Auffrischungsimpfungen. Man schaue sich die Daten an und werde dann eine unabhängige Entscheidung treffen, sagte sie.

Die Delta-Variante hat inzwischen im ganzen Land mit seinen 330 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern zu einem starken Anstieg der Neuinfektionen geführt. Ihre Zahl ist von rund 10.000 pro Tag im Juni auf inzwischen fast 90.000 im Durchschnitt hochgeschnellt.