Nicaragua: Oppositionspartei von Wahl ausgeschlossen

Die Wahlkommission in Nicaragua hat die größte Oppositionspartei von der für November geplanten Präsidentenwahl ausgeschlossen. Die Kommission entzog der konservativen Partei Bürger für die Freiheit (CxL) den Rechtsstatus, wie der Sekretär der für die Abhaltung von Wahlen zuständigen Institution, Luis Luna, mitteilte.

Die Kommission begründete ihre Entscheidung damit, dass die Vorsitzende und Rechtsvertreterin der CxL, Carmella Rogers Amburn, neben der nicaraguanischen auch die US-Staatsbürgerschaft habe. Dies stelle einen Verstoß gegen das Wahlrecht dar.

Mit der Entscheidung werden die Wahlchancen der Opposition weiter deutlich geschmälert. In dem zentralamerikanischen Land waren in den vergangenen Wochen mehr als 30 Oppositionspolitiker festgenommen worden, darunter sieben potenzielle Präsidentschaftskandidaten. Im Dezember hatte das von Verbündeten von Präsident Daniel Ortega dominierte Parlament ein Gesetz verabschiedet, das den Ausschluss von Oppositionskandidaten von den Wahlen erleichtert.

Ortega tritt erneut an

Zu Beginn dieser Woche gab Ortegas Partei, die Sandinistische Front für die Nationale Befreiung (FSLN), dessen Kandidatur für eine vierte Amtszeit in Folge bekannt. Der linksgerichtete Staatschef, ein früherer Guerillakommandant, stand bereits in den achtziger Jahren an der Staatsspitze. Nach langer Abwesenheit von der Macht gelangte er dann im Jahr 2007 durch Wahlen erneut ins Präsidentenamt, seither wurde er zwei Mal wiedergewählt.

Kritiker werfen Ortega vor, über die Jahre einen zunehmend repressiven Regierungsstil entwickelt zu haben. Verfassungsregelungen zur Begrenzung der Amtszeiten der Präsidenten ließ er aushebeln. Von der EU und den USA wurden Ortega und seine Regierung mit Sanktionen belegt.