Mittelmeer-Raum als „Hotspot des Klimawandels“

Griechenland und die Türkei leiden derzeit unter beispiellosen Waldbränden, die Temperaturen sind auf nahezu rekordverdächtige Werte geklettert. Laut dem Entwurf eines Berichts des Weltklimarates IPCC, der der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, könnte der Mittelmeer-Raum infolge des Klimawandels in Zukunft noch weitaus schlimmere Hitzewellen, Dürren und Brände erleben.

Die Region mit ihren rund 500 Millionen Einwohnern und Einwohnerinnen gelte als „Hotspot des Klimawandels“, heißt es in einem Kapitel über die Region der IPCC-Arbeitsgruppe 2, die die Folgen der Erderwärmung beleuchtet.

Schneller Temperaturanstieg

„Zu den Gründen für die Besorgnis zählen Risiken durch den Anstieg des Meeresspiegels, den Verlust der Artenvielfalt an Land und im Meer, Risiken durch Dürren, Waldbrände, Veränderungen im Wasserkreislauf, die bedrohte Nahrungsmittelproduktion, die Gesundheitsrisiken in städtischen und ländlichen Gebieten durch Hitzewellen und veränderte Krankheitsüberträger“ und krankheitsübertragende Mücken, heißt es in dem Entwurf.

Die Temperaturen im Mittelmeer-Raum würden in den nächsten Jahrzehnten voraussichtlich schneller ansteigen als im weltweiten Durchschnitt, warnt der IPCC. Das werde wichtige Bereiche wie die Landwirtschaft, Fischerei und den Tourismus unter Druck setzen. Dutzende Millionen Menschen würden zudem von zunehmendem Wassermangel, Küstenüberschwemmungen und potenziell tödlicher Hitze betroffen sein.

Hitzewellen „größte Bedrohung“

Nur eine Begrenzung der Erderwärmung auf unter zwei Grad könne „wahrscheinlich Küstensiedlungen, Kulturerbestätten, Land- und Meeresökosysteme in den meisten Gebieten des Mittelmeer-Raums in einem lebensfähigen Zustand erhalten“, hieß es in dem Entwurf.

Infolge dieser Entwicklung wächst auch die Wahrscheinlichkeit von Hitzewellen, Dürren und Waldbränden. Dabei seien Hitzewellen die größte Bedrohung für den Mittelmeer-Raum, da sie „bei Weitem die tödlichsten Extremereignisse in Europa“ darstellten, sagte Friederike Otto von der Universität Oxford.