Zehntausende Argentinier protestieren gegen Armut im Land

In Argentinien haben gestern Zehntausende Menschen gegen Armut im Land protestiert. Schwerpunkte der Demonstrationen waren die Hauptstadt Buenos Aires und die zweitgrößte Stadt Cordoba. Die Coronavirus-Pandemie hat die seit Langem anhaltende Wirtschaftskrise Argentiniens noch verschärft.

Tausende Demonstranten in Buenos Aires
APA/AFP/TELAM/Eliana Obregon

Insgesamt 19 Millionen Menschen bzw. 42 Prozent der Gesamtbevölkerung lebten in der zweiten Jahreshälfte 2020 unter der Armutsgrenze. „In die Suppenküchen kommen ganze Familien, und viele Kinder müssen medizinisch betreut werden, weil sie unterernährt sind“, sagte der Vorsitzende der Linkspartei Corriente Clasista y Combativa, Juan Carlos Alderete.

Präsident Alberto Fernandez hatte am Vortag erklärt, er erwarte 2021 erstmals seit drei Jahren wieder eine Erholung der Wirtschaft. Diese solle um sieben Prozent wachsen. Die Regierung hat Lockerungen von Coronavirus-Beschränkungen in der Hoffnung angekündigt, dass das zur wirtschaftlichen Erholung beiträgt. In Argentinien wird im November ein neues Parlament gewählt.