Tichanowskaja richtet Appell an Europa

Das Regime von Präsident Alexander Lukaschenko „wird jede Schwäche Europas ausnutzen“. Das sagte die belarussische Oppositionschefin Swetlana Tichanowskaja in einem im „Standard“ veröffentlichten „Kommentar der anderen“ (Montag-Ausgabe) und appellierte an Europa.

Mit Bezug auf die Festnahme des regierungskritischen Bloggers Roman Protassewitsch und seiner Freundin Sofia mit Hilfe eines Kampfjets erklärte sie, dass die Passagiere des Fluges „zu Schachfiguren für die Spiele des Regimes“ geworden seien.

Appell an Europa

Das Regime verhöhne europäische Werte und Prinzipien, schrieb Tichanowskaja aus Anlass des heutigen Jahrestags der umstrittenen Wiederwahl von Lukaschenko. Vom Westen erwartet sich Tichanowskaja Mitgefühl, Solidarität und Frieden.

Und weiter: „Ich zweifle nicht daran, dass ein friedlicher Übergang zur Demokratie auch in Belarus erreicht werden kann. Ich glaube nicht, dass Europa sich bloß auf den Lorbeeren ausruhen will. Aber es muss Mechanismen einrichten, die seine Werte fördern. Was in Belarus passiert, wird mit über Europas Erfolg in der Zukunft entscheiden.“

„Jeder kleine Akt der Unterstützung“ auch von Einzelnen sei wichtig. Das könne sein: „Briefe an die politischen Gefangenen schreiben, finanziell helfen, in den Medien über Belarus sprechen, die Führung Ihres Landes auf das Thema aufmerksam machen, die Propaganda des Regimes zurückweisen. Damit Belarus erfolgreich sein kann, ist internationale Unterstützung entscheidend.“