Choreograf Micha van Hoecke verstorben

Der 77-jährige belgische Choreograf, Tänzer und Regisseur Micha van Hoecke ist am Samstag nach langer, schwerer Krankheit verstorben, wie „La Repubblica“ berichtete. Van Hoecke leitete zuletzt die Ballettkompanien zweier renommierter italienischer Opernhäuser, des Teatro dell’Opera in Rom und des Teatro Massimo in Palermo.

Der Choreograf war Italien sehr verbunden, seit mehr als 30 Jahren lebte er in Rosignano Solvay in der Provinz Livorno. Er arbeitete unter anderem mit Cristina Muti, Ehefrau von Stardirigent Riccardo Muti, für das Ravenna Festival zusammen.

Anfänge bei Maurice Bejart

Als Sohn einer russischen Mutter und eines belgischen Vaters wurde van Hoecke am 22. Juli 1944 in Brüssel geboren. Er studierte in Paris bei Olga Preobrajenskay und begann 1960 seine Karriere als Tänzer in der Kompanie von Roland Petit. Danach trat er in das Ballet du XXe siecle von Maurice Bejart ein. Mit diesem arbeitete er fast zwanzig Jahre lang zusammen und wurde zu einem seiner engsten Mitarbeiter, zunächst als Interpret und dann als Leiter der Mudra-Schule in Brüssel.

1981 gründete der Belgier seine eigene Kompanie, mit der er sich an vielen Shows beteiligte. Er inszenierte Ballette für die Scala in Mailand und führte bei einigen Opern Regie. 1997 spielte er mit der italienischen Balletttänzerin Carla Fracci die Hauptrolle in Bejarts „Heure exquis“.