Halbzeit bei 74. Filmfestspielen von Locarno

Die 74. Internationalen Filmfestspiele von Locarno sind in der Halbzeit angekommen, und das österreichische Kino hat mit der Uraufführung von Stefan Ruzowitzkys „Hinterland“ bereits ein starkes Lebenszeichen von sich gegeben.

Im Zentrum des Ruzowitzky-Historiendramas steht der einstige Kriminalbeamte Peter Perg (Murathan Muslu), der nach Jahren in russischer Kriegsgefangenschaft heimkehrt und sich in der veränderten Welt des Nach-Habsburg-Österreichs nicht mehr zurechtfindet.

Auch „Monte Verita“ des Schweizer Regisseurs Stefan Jäger wurde vom Publikum gut aufgenommen. Es handelt sich um eine österreichische Koproduktion. Auch Jäger entführt wie Ruzowitzky an den Anfang des 20. Jahrhunderts und widmet sich dabei den ersten Aussteigern der Zeit wie Hermann Hesse und dem Psychoanalytiker Otto Gross, die sich auf dem titelgebenden Monte Verita in der Schweiz einfinden.

Bisheriger Favorit „Nebesa“

Im Wettbewerb um den Goldenen Leoparden hat bisher die in einer Gemeinschaftsproduktion vieler Länder realisierte Satire „Nebesa“ (dt.: Himmel) des serbischen Autors und Regisseurs Srdan Dragojevic den nachhaltigsten Eindruck hinterlassen. Viel Zustimmung erfuhr auch die Coming-of-Age-Geschichte „Soul of a Beast“ des Schweizer Autors und Regisseurs Lorenz Merz. Die Preise werden am 14. August vergeben.