US-Geheimdienste unsicher über Ursache von „Havanna-Syndrom“

Die USA haben noch immer nicht die Ursache des „Havanna-Syndroms“ gefunden, an dem zahlreiche US-Diplomatinnen und -Diplomaten und deren Angehörige erkrankt sind. Fünf Jahre nach dem Auftauchen der ersten Fälle in der kubanischen Hauptstadt seien sich die Behörden weiter unsicher, was die „anomalen Gesundheitsvorfälle“ auslöse, sagte US-Geheimdienstkoordinatorin Avril Haines heute. Es habe „oberste Priorität, die Ursache (…) zu ermitteln, den Betroffenen die bestmögliche Versorgung zukommen zu lassen und zu verhindern, dass sich solche Vorfälle wiederholen“.

Betroffene hatten der Regierung in den vergangenen Jahren vorgeworfen, nicht hartnäckig genug an der Aufklärung der Quelle ihrer Symptome zu arbeiten.

Benommenheit, Müdigkeit und Kopfschmerzen

Seit 2016 hatten Dutzende kanadische und US-Diplomaten sowie deren Angehörige in Kuba Gesundheitsprobleme entwickelt. Sie litten unter Benommenheit, Müdigkeit und Kopfschmerzen sowie Hör- und Sehproblemen. Später waren Fälle in China, Russland und den USA hinzugekommen.

Die Behörden in Kanada und den USA hatten zunächst mysteriöse „Akustikattacken“ als Ursache vermutet. Die Regierung in Ottawa hatte den Einsatz einer Akustikwaffe später allerdings als „unwahrscheinlich“ eingestuft.

Laut einem Bericht des „New Yorker“ kamen seit dem Amtsantritt von Präsident Joe Biden im Jänner rund zwei Dutzend ähnliche Fälle bei Diplomaten und Geheimdienstmitarbeitern der USA in Österreich hinzu.