Texas bittet Krankenhäuser um Aufschub von Eingriffen

Angesichts der jüngsten Coronavirus-Welle hat der US-Bundesstaat Texas alle Krankenhäuser gebeten, nicht absolut notwendige medizinische Eingriffe zu verschieben. Damit solle sichergestellt werden, dass alle Covid-19-Patienten adäquat versorgt werden könnten, sagte Gouverneur Greg Abbott gestern in einem Schreiben an den Krankenhausverband.

Das Gesundheitsministerium werde sich zudem bemühen, für die Versorgung der Coronavirus-Patientinnen und -Patienten medizinisches Personal aus anderen Bundesstaaten zu gewinnen, hieß es. Auch soll der Katastrophenschutz wieder Infusionszentren eröffnen, in denen Patienten Blutplasma-Behandlungen bekommen können.

Die Lage in Texas hat sich aufgrund der besonders ansteckenden Delta-Variante des Coronavirus deutlich verschlechtert. In dem Bundesstaat mit 29 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern wurden zuletzt im Schnitt pro Tag rund 12.000 Coronavirus-Neuinfektionen gemeldet, wie Daten der Behörden zeigen.

Derzeit werden rund 9.000 Covid-19-Patientinnen und Patienten in Krankenhäusern behandelt. Der Republikaner Abbott hat CoV-Auflagen wie eine Maskenpflicht in dem Staat per Verfügung für illegal erklärt. In Texas sind rund 44 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft, landesweit liegt die Impfquote bei 50 Prozent.

100.000 Neuinfektionen pro Tag

Die jüngste Coronavirus-Welle trifft bisher vor allem Bundesstaaten im Süden des Landes hart, darunter auch Florida, Louisiana, Mississippi, Alabama, Arkansas und Missouri. Der Gouverneur von Arkansas, der Republikaner Asa Hutchinson, warnte gestern auf Twitter, im ganzen Bundesstaat seien momentan nur noch acht Betten auf der Intensivstation frei.

Inzwischen würden so viele Covid-19-Patientinnen und Covid-19-Patienten im Krankenhaus behandelt wie nie zuvor während der Pandemie. Von den 1.376 Patienten seien 286 an ein Beatmungsgerät angeschlossen. „Impfungen reduzieren Krankenhausaufenthalte“, schrieb er weiter.

Die US-Behörden melden inzwischen im Durchschnitt wieder rund 100.000 Neuinfektionen pro Tag. Im Juni, bevor sich die Delta-Variante durchgesetzt hatte, waren es zeitweise nur rund 10.000 pro Tag. Täglich sterben im Schnitt mehr als 450 Menschen nach einer CoV-Infektion, wie Daten der Gesundheitsbehörde CDC zeigen.