Studie: Benützte Masken mit Potenzial für CoV-Diagnose

US-Forscherinnen und US-Forscher haben in einer Pilotstudie das Potenzial von getragenen Masken zur Diagnose von CV-Infektionen untersucht. Die Ergebnisse stimmen das Team, dem auch der Österreicher Peter Kotanko angehörte, optimistisch, dass Maskenabstriche etwa für Pool-Testungen und bei Problemen mit Nasenabstrichen interessant sind.

Die von ihnen ausgehende Ansteckungsgefahr schätzen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eher gering ein, heißt es im „Journal of the American Society of Nephrology“.

Masken von Spitalspatienten

Für ihre Untersuchung haben die Forscherinnen und Forscher rund um die am von Kotanko geleiteten Renal Research Institute in New York (USA) arbeitende Erstautorin Xiaoling Wang insgesamt 138 Masken von Patientinnen und Patienten eingesammelt, die zur Dialyse in ein US-Spital kamen.

Patientinnen und Patienten mit einer nachgewiesenen CoV-Infektion werden dort in einer eigenen Schicht behandelt. Aus dieser stammten 39 dort getragene Masken von 14 Patienten.

Nach der Entnahme von Abstrichen konnte der Erreger mittels PCR-Verfahren in immerhin 18 davon nachgewiesen werden. Unter den 99 Masken, die von Nicht-Covid-19-Patientinnen und -Patienten stammten, erwiesen sich bis auf zwei Ausnahmen alle als SARS-CoV-2-frei. Die beiden stammten alle von einem Teilnehmer, der sich in der Folge als asymptomatischer Coronavirus-Träger erwies, schreiben die Forscherinnen und Forscher.

Diagnose durchaus verlässlich

Dass in „nur“ 18 der 39 Masken von CoV-Trägern Viren nachgewiesen wurden, könne auch daran liegen, dass bei einigen Patientinnen und Patienten die Phase mit hoher Viruslast vermutlich schon abgeklungen war. Dass hingegen die beiden Masken des zuvor unerkannten CoV-Infizierten anschlugen, werten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als Zeichen, dass ein Nachweis auf diese Weise durchaus verlässlich gelingen könne.

Trotz Einschränkungen in der Aussagekraft der Machbarkeitsstudie ergebe es Sinn, dem Potenzial des Ansatzes weiter nachzugehen. Immerhin ist die gängige Probenentnahme im Nasenrachenraum für die meisten Menschen unangenehm, verlangt nach medizinischen geschultem Personal und ist unökonomisch, wenn es um Pool-Testungen geht.

Bei Letzteren werden Proben mehrerer Menschen gemeinsam untersucht und nur jede einzelne getestet, wenn das Gesamtergebnis positiv ist. In Fällen, wo ein Nasenabstrich Probleme bereitet, könne die Methode in Betracht gezogen werden.

Kaum Ansteckungsgefahr

Eine Übertragung durch ein quasi normales, mehr oder weniger oberflächliches Berühren von getragenen Masken hält das Team für eher unwahrscheinlich. Immerhin brauchte es für einen Nachweis des Erregers im Zuge der Studie eine gezielte Entnahme des Abstriches an der Innenseite der Masken.