Künstliche Intelligenz könnte Demenz erkennen

Britische Forscherinnen und Forscher entwickeln ein System, das in der Lage sein soll, Demenz nach nur einem einzigen Gehirnscan zu diagnostizieren. Sie setzen dazu auf künstliche Intelligenz (KI), wie die BBC gestern schrieb.

Momentan sind noch mehrere Scans und Tests erforderlich, um die Krankheit festzustellen. Das Team hofft, dass man mit niedrigerem Aufwand zu einer früheren Diagnose kommen könnte – um dann Patientinnen und Patienten besser helfen zu können.

Demenz oft Jahre vor dem Auftreten von Symptomen erkannt

In vorklinischen Tests konnte der Algorithmus bereits Jahre vor dem Auftreten von Symptomen eine Demenz diagnostizieren, selbst wenn auf dem Hirnscan keine offensichtlichen Anzeichen einer Schädigung zu erkennen waren.

Im Rahmen der Studie, die in einigen Kliniken in Großbritannien durchgeführt wird, soll nun getestet werden, ob das Verfahren neben den herkömmlichen Methoden der Demenzdiagnose auch in einer klinischen Umgebung funktioniert. Im ersten Jahr werden voraussichtlich etwa 500 Menschen daran teilnehmen.

Forscher: „Fantastische Entwicklung“

Timothy Rittman von der Universität Cambridge, der die Studie leitet, sagte gegenüber der BBC, das KI-System sei eine „fantastische Entwicklung“. „Diese Arten von Krankheiten sind für Menschen wirklich verheerend“, sagte er. „Alles, was ich tun kann, um die Diagnose sicherer zu machen und dem Patienten mehr Informationen über den wahrscheinlichen Verlauf der Krankheit zu geben, damit er sein Leben besser planen kann, ist eine großartige Sache“, so der Forscher in der BBC.

„Um Demenz zu diagnostizieren, müssen sich Ärzte heute auf die Interpretation von Gehirnscans und kognitiven Tests verlassen, oft über einen längeren Zeitraum hinweg“, sagte unterdessen Laura Phipps von Alzheimer’s Research UK. Derartige Modelle könnten den Ärztinnen und Ärzten „mehr Sicherheit bei der Interpretation von Scans geben, was zu einer genaueren Diagnose für die Patienten führen würde“.