Weiterer Störfall bei EZB-Zahlungssystem Target2

Beim wichtigen Zahlungsverkehrssystem Target2 der Europäischen Zentralbank (EZB) ist es erneut zu einem Störfall gekommen. Wie aus einer EZB-Mitteilung hervorging, hatten das System nutzende Geldhäuser Probleme, Zugang zu einem Modul zu erhalten, mit dem sie Informationen zu ihren Target2-Kontobewegungen erhalten. Das habe sich bereits gestern Nachmittag ereignet.

Ein EZB-Sprecher sagte dazu heute, es sei technisch nicht möglich anzugeben, wie viele Nutzerinnen und Nutzer betroffen gewesen seien. „Es ist wahrscheinlich eine beträchtliche Anzahl an Teilnehmern.“ Bereits gestern hatte die Euro-Notenbank mitgeteilt, die Abwicklung von Zahlungen sowie Nebensysteme seien von der Störung nicht betroffen gewesen.

In der Euro-Zone wird der gesamte grenzüberschreitende Zahlungsverkehr zwischen Banken über das Verrechnungssystem Target2 abgewickelt. Das System ist das zentrale Rückgrat des Zahlungsverkehrs im Euro-Raum und wird von der EZB zusammen mit nationalen Notenbanken der Euro-Länder betrieben.

2020 wurden auf Target2 im Schnitt jeden Tag 345.000 Zahlungen im Wert von 1,8 Billionen Euro abgewickelt.