Israel: Höhere Quarantäneauflagen für Reiserückkehrer

Wegen stark steigender CoV-Neuinfektionen müssen in Israel Reiserückkehrer aus dem Ausland mit dem heutigen Tag sieben Tage in Quarantäne. Das gelte auch für Geimpfte und Genesene, hatte die Regierung vergangene Woche mitgeteilt. Deutsche, österreichische und andere ausländische Individualtouristinnen und -touristen dürfen unterdessen weiterhin nicht nach Israel einreisen.

Zahl der schweren Fälle gestiegen

Gleichzeitig stieg die Zahl der schwerkranken CoV-Patienten nach Angaben des Gesundheitsministeriums auf 400 – das erste Mal seit Ende März. Auf dem Höhepunkt der Pandemie in Israel im Jänner war die Zahl der Schwerkranken bei etwa 1.200 gelegen.

Seit Anfang Juni steigen die Infektionszahlen in Israel wieder deutlich. Heute meldete das Ministerium 5.755 neu Infizierte für den Vortag. Am Montag waren es erstmals seit einem halben Jahr mehr als 6.000 festgestellte Infektionen an einem Tag gewesen. Für den Neuanstieg wird vor allem die Delta-Variante verantwortlich gemacht, die als besonders ansteckend gilt.

Weitere Beschränkungen für Versammlungen

Medienberichten zufolge plant die Regierung angesichts der steigenden Infektionszahlen weitere Beschränkungen für Versammlungen. Der „Grüne Pass“, der Erleichterungen für Geimpfte und Genesene bedeutet, soll laut den Berichten auf alle Bereiche der Wirtschaft für alle Personen ab drei Jahren ausgedehnt werden. Die Regierung hat bereits mit einem möglichen erneuten Lockdown gedroht, sollten die Menschen Versammlungen nicht vermeiden und sich nicht vermehrt impfen lassen.

In Israel sind mehr als 58 Prozent der rund 9,4 Millionen Israelis vollständig geimpft. Israel hat als erstes Land weltweit bereits damit angefangen, Menschen ab dem Alter von 60 Jahren eine dritte Impfung anzubieten. Hintergrund sind Zahlen des Ministeriums, wonach die Effektivität der in Israel verwendeten Impfung von Biontech und Pfizer seit Anfang Juni stark nachgelassen hat. Allerdings kritisieren auch Experten der Regierung, dass die Zahlen zur Effektivität nicht wissenschaftlich erhoben seien.