D: Museen trocknen Kulturgüter nach Flutkatastrophe

Nach der Flutkatastrophe Mitte Juli in Bad Neuenahr-Ahrweiler im deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz beteiligen sich etliche Museen an einer einmaligen Aktion zur Rettung der Kunstsammlung der Stadt.

Sie haben Hunderte Objekte in Obhut genommen, um diese zu sichten und zu trocknen, wie die Vorsitzende des Museumsverbandes Rheinland-Pfalz, Elisabeth Dühr, heute in Trier sagte. Wohl rund 30 Prozent der Stücke, die in einem Depot in einer Tiefgarage gelagert waren, seien aber nicht mehr zu retten.

Die 55 Gemälde, die beispielsweise das Stadtmuseum Simeonstift Trier aufgenommen hat, seien „in einem katastrophalen Zustand“, sagte Dühr, die das Museum leitet. „Sie standen ja tagelang im Wasser und im Schlamm.“ Die Werke seien mit einer Schlammschicht überzogen – und nun zur „Austrocknung“ in einem Depot aufgestellt worden.

Dokumente und Akten schockgefroren

Das Römisch-Germanische Zentralmuseum (RGZM) in Mainz hat unter anderem verschlammte Tonkrüge, Glasfunde aus der Römerzeit und Holzobjekte zum Reinigen bekommen. Skulpturen erreichten das Dommuseum in Mainz. Und beim Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) Karlsruhe gingen in einem Depot neben Gemälden auch Hunderte Grafiken ein.

Das Historische Archiv der Stadt Köln hat Dokumente und Akten nach der Reinigung erst einmal schockgefroren, um diese vor Schimmelbildung zu schützen.

Insgesamt zählte die Sammlung des Stadtmuseums Bad Neuenahr-Ahrweiler mehr als 2.800 Objekte. Ein Großteil war eingelagert, weil das Museum 2013 aus Brandschutzgründen geschlossen wurde. Bei der Flut Mitte Juli wurde das Depot komplett geflutet.