Shell zahlt 95 Millionen Euro für Umweltschäden

Der Ölkonzern Shell muss wegen Umweltverschmutzungen im Niger-Delta eine Millionenentschädigung an Gemeinden im Südosten Nigerias zahlen. Die nigerianische Tochter des britisch-niederländischen Unternehmens, SPDC, akzeptierte gestern eine Strafzahlung in Höhe von knapp 95 Millionen Euro. In dem jahrelangen Rechtsstreit ging es um Umweltschäden durch Öllecks in den 1970er Jahren.

Shell war wegen der Ölverschmutzungen 2010 verurteilt worden. Seitdem hatte das Unternehmen das Urteil wiederholt ohne Erfolg angefochten. Nun einigte sich der Konzern schließlich mit den Klägern auf den Vergleich. Shell beharrte aber auf seinem Standpunkt, dass die Öllecks durch Sabotageaktionen während des Bürgerkriegs in Nigeria von 1967 bis 1970 verursacht worden seien.

13 Jahre langer Rechtsstreit

Bereits im Jänner hatte ein Gericht in den Niederlanden Shell dazu verurteilt, Entschädigungen für Öllecks in zwei Dörfern in Nigeria zu zahlen. Bauern aus Dörfern im Niger-Delta hatten ihre Klage 2008 eingereicht und bekamen schließlich nach 13 Jahren recht.

Die Ölreserven im Niger-Delta machen Nigeria zum größten Förderer in ganz Afrika. Dennoch lebt die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung des Deltas in Armut. Durch Umweltschäden in der Region sind die bedeutendsten dortigen Wirtschaftszweige, Landwirtschaft und Fischerei, stark gefährdet.