Experte: Nächste Welle trifft vor allem Ungeimpfte

Die nächste Welle der Coronavirus-Neuinfektionen wird unter den Ungeimpften sein. Das sagte der Epidemiologe Gerald Gartlehner heute im Ö1-Morgenjournal.

Er hält ebenso wie der Komplexitätsforscher Peter Klimek eine Überlastung der Intensivstationen allerdings für sehr unwahrscheinlich. Großflächige Schließungen werden im Herbst nicht erforderlich sein, so die Experten.

Schutzmaßnahmen wie Maskentragen und Abstandhalten werden weiterhin notwendig sein. Klimek kann sich Einschränkungen etwa bei Chören, Sport im Inneren und in der Nachtgastronomie vorstellen. Auch eine Ausweitung der „2-G-Regel“ sei denkbar. Generelle Schulschließungen seien epidemiologisch nicht notwendig, sagte der Forscher dem Morgenjournal.

Weniger Spitalsaufenthalte erwartet

Wie sich die Pandemie im Herbst entwickeln wird, ist noch unklar. Klimek rechnet jedenfalls mit weniger Spitalsaufenthalten bei gleich hohen Fallzahlen wie bei den vorangegangenen Wellen. Die dritte Auffrischungsimpfung werde wichtig sein, sagte Gartlehner. Diese soll in Österreich im Oktober starten.

Zuvor hatte Herwig Ostermann, Geschäftsführer der Gesundheit Österreich (GÖG), die steigenden Infektionszahlen als noch nicht kritisch bewertet. Das Gesundheitssystem würde nach derzeitigem Stand 3.000 bis 10.000 Neuinfektionen am Tag verkraften, ohne dass es zu einer Überlastung der Intensivstationen kommt, sagte er im „Kurier“ (Donnerstag-Ausgabe).

Dabei ist die Altersgruppe maßgeblich, in der das Virus zirkuliert: Je jünger die infizierte Bevölkerung ist, desto mehr Infektionen seien verkraftbar.