D: Regierung stellt Bahnreisende auf langen Streik ein

Die deutsche Regierung macht Bahnreisenden keine Hoffnung auf ein schnelles Ende des Arbeitskampfes. „Ich befürchte, dass es mit kurzfristig Entschärfen schwierig wird“, warnte der Bahnbeauftragte Enak Ferlemann heute. Grund sei, dass es der Lokführergewerkschaft GDL im Hintergrund um politische Ziele gehe. „Deshalb ist meine Vermutung, dass es eine längere Auseinandersetzung geben wird.“

Der Ausstand der GDL traf heute den zweiten Tag den Urlauber- und Berufsverkehr. Im Nahverkehr will die Deutsche Bahn Reisende mit rund 40 Prozent des normalen Angebots zum Ziel bringen. Im Fernverkehr sei es gelungen, zehn Prozent mehr Züge als am Vortag zum Einsatz zu bringen, als nur etwa jeder vierte IC bzw. ICE fuhr. Der Notfahrplan laufe weiter stabil.

Bahn optimistisch

Der Streik der GDL soll in der Nacht auf morgen enden. Die Bahn zeigte sich optimistisch, dass im Laufe des Freitags der Verkehr dann wie gewohnt laufe. Der Konzern geht nach eigenen Angaben auch davon aus, dass er die verschobenen Reisen dann in der nächsten Woche bewältigen kann. Die GDL wiederum will dann entscheiden, wie es mit dem Arbeitskampf weitergeht.

Staatssekretär Ferlemann vermutete, formal gehe es der GDL nun zwar um Löhne, in Wirklichkeit aber um anderes wie das Tarifrecht sowie den Aufbau der Bahn. Sie wolle die Abtrennung des Schienennetzes vom Konzern. „Das sind politische Ziele, für die man eigentlich nicht streiken kann“, sagte der CDU-Politiker.