Containerschiffstau in chinesischen Häfen verschärft

In den zwei führenden Containerumschlaghäfen in China stauen sich nach der Schließung eines Terminals infolge eines Coronavirus-Falls zunehmend die Schiffe. Die Lage in den Häfen Schanghai und Ningbo Zhoushan verschärfte sich, nachdem der Meidong-Terminal in Ningbo Zhoushan gestern das Beladen und Löschen von Fracht eingestellt hatte.

Wie Daten des Informationsanbieters Refinitiv zeigten, warteten in Ningbo Zhoushan heute bereits 40 Containerschiffe an einem äußeren Ankerplatz des Hafens. Gestern war die Zahl noch zeitweise bei 28 Schiffen gelegen.

Sorge vor weiteren Störungen

Schärfere Beschränkungen zur Eindämmung des jüngsten Coronavirus-Ausbruchs erfassen inzwischen zunehmend weitere Bereiche der Wirtschaft des Landes. Die hoch ansteckende Delta-Variante wurde seit Ende Juli bereits in mehr als zwölf Städten nachgewiesen.

Ningbo Zhoushan ist Chinas zweitgrößter Containerhafen nach Schanghai und entstand vor Jahren durch die Fusion der Häfen von Ningbo und Zhoushan. Mit dem Stau wächst die Sorge vor weiteren Störungen der ohnehin angespannten globalen Lieferketten.

Stau auch in Schanghai

Für andere Terminals des Hafens Ningbo Zhoushan wurden Einschränkungen verhängt, was die Zahl an Menschen und Fracht betrifft, die in die Hafengebiete hineinkommen. Das Schifffahrtsunternehmen CMA CGM informierte heute, dass unter anderem einige Schiffe nach Schanghai umgeleitet würden. Aber auch im nahe gelegene Hafen Schanghai ist die Schlange lang. Dort herrscht mittlerweile der schlimmste Stau seit mindestens drei Jahren.

Nach Daten von Refinitiv warten dort außerhalb des wichtigen Containerterminals Yangshan inzwischen 30 Schiffe. Erst im Juni war es in Südchina zu schweren Störungen beim Umschlag von Containerfracht gekommen, nachdem Häfen striktere Maßnahmen zur Eindämmung des Virusgeschehens umgesetzt hatten.