Dutzende Menschen aus Ärmelkanal gerettet

Aus dem Ärmelkanal bei Calais sind gestern den zweiten Tag in Folge Dutzende Menschen aus Seenot gerettet worden, eine Person starb später in einer Klinik. Zuvor war ein Boot gesunken. Ein Schiff der französischen Marine, ein Hubschrauber der belgischen Luftwaffe und weitere Rettungsschiffe bemühten sich um die Menschen, die mit ihren kleinen Booten eigentlich über die Meerenge nach Großbritannien gelangen wollten, teilte die maritime Präfektur mit.

Erster Hinweis kam von Frachtschiff

Der erste Hinweis auf die 24 Kilometer vor der Küste in Not befindlichen rund 40 Migranten kam von einem Frachtschiff, das mit seinem eigenen Rettungsboot zu Hilfe eilte. Ein bewusstlos aus dem Wasser gezogener Mensch wurde per Hubschrauber zum Krankenhaus nach Calais geflogen.

Wie die Zeitung „La Voix du Nord“ unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft berichtete, starb der Betroffene später. Auch zwei alarmierte Fischerboote nahmen Schiffbrüchige auf. Bei einer ähnlich dramatischen Rettungsaktion waren bereits am Mittwoch über 100 Migranten aus Seenot gerettet worden, nachdem mehrere ihrer Boote in Probleme geraten waren.

In diesem Jahr haben bereits mehr als 10.000 Personen die gefährliche illegale Route über den Ärmelkanal nach Großbritannien auf sich genommen, wie die britische Nachrichtenagentur PA in der vergangenen Woche berichtete.

Der britischen Regierung, die nach dem Brexit ein neues, rigides Einwanderungssystem eingeführt hat, sind die illegal ankommenden Migranten ein Dorn im Auge. London und Paris verständigten sich kürzlich darauf, ihre Kontrollen an den Küsten zu verstärken.