Strengere Regeln lassen Impfquote in Frankreich steigen

Strengere CoV-Regeln mit dem angekündigten Ende kostenloser Tests haben in Frankreich die Impfquote weiter steigen lassen. 67,4 Prozent der Bevölkerung hätten inzwischen mindestens eine Impfung und 56,4 Prozent auch die zweite Impfung erhalten, teilten die Gesundheitsbehörden heute in Paris mit. Beim Blick auf alle Einwohnerinnen und Einwohnern ab zwölf Jahren ergab sich ein Anteil der Erstgeimpften von 78,4 Prozent und der bereits vollständig Geimpften von 65,7 Prozent.

Trotz der bevorstehenden Impfpflicht für das Personal in Krankenhäusern und Pflegeheimen sei die Impfquote mit 70,1 Prozent vollständig Geimpfter dort zu gering, beklagen die Behörden. Weitere Informationskampagnen, auch mit Blick auf Pflegehelfer und Auszubildende, wurden angekündigt. Spätestens bis zum 15. September sollen Beschäftigte im französischen Gesundheitsbereich eigentlich über einen Impfschutz verfügen.

Massenproteste am Wochenende erwartet

Der weitere Anstieg von Infektionen und CoV-Patienten in Kliniken schwächte sich indessen ab, mit Ausnahme der von der Pandemie schwer getroffenen Überseegebiete. Die 7-Tage-Inzidenz lag zum Ende der Vorwoche landesweit bei 236. Deutlich höher war sie in den Regionen Okzitanien (413), Provence-Alpes-Cote d’Azur (590) sowie auf der Insel Korsika (630).

Am Wochenende werden in Frankreich zum fünften Mal in Folge Massenproteste gegen die verschärften CoV-Regeln erwartet. Neben der Impfpflicht geht es um den Gesundheitspass mit dem Nachweis von Impfung, Genesung oder einem negativen Test. Dieser wird seit Anfang der Woche unter anderem zum Besuch von Cafes und Restaurants sowie bei Reisen per Fernzug oder Flugzeug verlangt. Anders als hierzulande war die Lockerung von Beschränkungen in Frankreich in den letzten Monaten nicht an eine Testpflicht gekoppelt.