Nicaragua: Regierungskritisches Blatt stellt Druckversion ein

Die regierungskritische Zeitung „La Prensa“ in Nicaragua kann vorerst nicht mehr erscheinen. Da eine dringend benötigte Papierlieferung im Zoll festgehalten wird, hat der Verlag die gedruckte Version auf unbestimmte Zeit eingestellt. „Sie werden uns nicht zum Schweigen bringen“, sagte Vorstandssekretär Juan Lorenzo Holmann im Radiosender Confidencial.

Das 1926 gegründete Blatt wird weiter über seine digitalen Kanäle informieren. Die Situation sei auf eine politische Entscheidung der autoritären Regierung von Präsident Daniel Ortega zurückzuführen, wie es schon 2018 und 2019 der Fall gewesen sei, sagte Holmann. Die Zeitung „Hoy“ des Verlages konnte schon gestern nicht mehr gedruckt werden.

Der Inter-Amerikanische Presseverband warf der Regierung vor, eine „feindselige Haltung“ gegenüber der Presse einzunehmen und die Freigabe der Papierlieferungen bewusst zu blockieren. „Das ist eine wiederholte Praxis der Vergeltung gegen die Zeitung“, hieß es in einer Mitteilung des Verbandes mit Sitz in Miami.