Auch deutsche Impfkommission empfiehlt Impfung ab zwölf

Die Ständige Impfkommission (STIKO) in Deutschland hat CoV-Impfungen für Jugendliche im Alter zwischen zwölf und 17 Jahren empfohlen. Das teilte das unabhängige medizinische Beratergremium heute in Berlin mit.

Es aktualisierte damit seine vorherige Empfehlung von Anfang Juni, der zufolge in Deutschland zunächst nur Jugendliche mit Vorerkrankungen gegen das Coronavirus geimpft werden sollten. In Österreich hatte das Nationale Impfgremium bereits Ende Mai die Impfung ab zwölf Jahren empfohlen.

Nach Angaben der STIKO erfolgte die Anpassung der Empfehlung nach der Auswertung weiterer Daten über mögliche Nebenwirkungen, die insbesondere aus dem großangelegten Impfprogramm für Jugendliche in den USA stammten. Dort wurden dem Gremium zufolge inzwischen bereits beinahe zehn Millionen junge Menschen immunisiert.

Erhöhte Infektionsgefahr für Jugendliche durch Delta

Außerdem hätten „mathematische Modellierungen“ ergeben, dass für Kinder und Jugendliche angesichts der inzwischen dominierenden Delta-Variante bei einer möglichen vierten Infektionswelle im Herbst ein „deutlich höheres Risiko“ für eine Erkrankung bestehe, teilte die STIKO weiter mit.

Bei „sorgfältiger Bewertung“ der neuen Informationen überwögen daher nach gegenwärtigem Stand die Vorteile einer Impfung das Risiko sehr seltener Nebenwirkungen.

Über eine allgemeine Impfempfehlung für Jugendliche wird bereits seit Längerem kontrovers diskutiert. Nach dem Verzicht auf eine solche Bewertung durch die STIKO im Juni war das Gremium aus der Politik teils heftig kritisiert worden. Eine Impfung war in Deutschland bisher aber auch ohne STIKO-Empfehlung erlaubt. Es gibt Impfstoffe, die für Zwölf- bis 17-Jährige regulär zugelassen sind.