Johnny Depp beklagt Hollywood-Boykott gegen sich

Der Schauspieler Johnny Depp hat in einem Interview mit der „Sunday Times“ einen Boykott der US-Filmindustrie gegen sich beklagt. Hintergrund ist der Rechtsstreit zwischen dem 58-Jährigen und seiner Ex-Frau Amber Heard.

Die 35-Jährige hatte Depp nach der Scheidung häusliche Gewalt vorgeworfen, Depp bestreitet die Vorwürfe und warf seinerseits Heard Gewalt vor. Der Schauspieler hatte daraufhin seine Rolle in der Harry-Potter-Filmreihe „Phantastische Tierwesen“ verloren.

Hollywoodstar Johnny Depp
APA/AFP/Lluis Gene

Es seien „surreale fünf Jahre“ gewesen, so Depp nun zur „Sunday Times“. Er sei in den letzten Jahren „ein Mann, ein Schauspieler in einer unangenehmen und chaotischen Situation gewesen“ und leide nun unter einem „Boykott durch Hollywood“.

Regisseur: MGM will Depp-Film „vergraben“

Depp nahm dabei Bezug auf seinen neuen Film „Minamata“, in dem er den Fotoreporter W. Eugene Smith spielt. Regisseur Andrew Levitas hatte der Produktionsfirma MGM vorgeworfen, den Film angesichts von Depps Rechtsstreit „vergraben“ zu wollen. Für den Film gibt es keinen US-Starttermin.

Depp hatte 2018 in der Causa den Verlag der Zeitung „The Sun“ geklagt, die ihn als „Ehefrauenschläger“ („wifebeater“) bezeichnet hatte. Ein Gericht wies die Klage mit der Begründung ab, dass die meisten von Heards Vorwürfen „im wesentlichen wahr“ seien. Depp bestreitet das und warf dem Gericht vor, sich nur auf Heards Aussage verlassen und Gegenbeweise ignoriert zu haben.

Heard muss Spendennachweis veröffentlichen

Depp ging in Berufung, sein Anwalt äußerte auch neue Vorwürfe gegen Heard. Die Schauspielerin habe ihre Ankündigung, die aus ihrer millionenschweren Scheidung von Depp erhaltenen Gelder an ein Kinderkrankenhaus und eine Bürgerrechtsorganisation zu spenden, nicht eingelöst. Die Bürgerrechtsgruppe ACLU muss nun Nachweise dazu veröffentlichen.