Trotz der raschen Machtübernahme durch die Taliban hat US-Präsident Joe Biden den von ihm angeordneten Abzug des US-Militärs aus Afghanistan verteidigt. Er stehe felsenfest zu seiner Entscheidung, sagte Biden heute im Weißen Haus. Es hätte auch keinen Unterschied gemacht, wenn die US-Truppen noch etwas länger in Afghanistan geblieben wären, sagte er. Auch das hätte den mangelnden Kampfwillen der afghanischen Sicherheitskräfte nicht ändern können.
Er sei gegen „endlose Militäreinsätze“, so Biden. Es war Bidens erste öffentliche Äußerung seit der faktischen Machtübernahme der radikalislamischen Taliban in Afghanistan und auch der Hauptstadt Kabul. Er betonte zudem, das ursprüngliche Ziel des US-Einsatzes in Afghanistan, das Ausmerzen der Terrorgruppe al-Kaida nach den Anschlägen vom 11. September 2001, sei längst erreicht worden. Die USA könnten islamistische Terrorgruppen wie al-Kaida auch ohne eine permanente Militärpräsenz in dem Zielland effektiv bekämpfen.