Polio-Ausbruch in Uganda

In dem ostafrikanischen Land Uganda ist ein Ausbruch von Polio gemeldet worden. Dabei handle es sich um Infektionen mit einer von Impfungen ausgelösten Form des Virus, sagte das Gesundheitsministerium in einer Mitteilung gestern.

Man habe das Virus in Proben aus zwei Kläranlagen in der Hauptstadt Kampala nachweisen können. Es gebe genetische Übereinstimmungen mit einem bereits im Sudan aufgetretenen Erreger.

Landesweite Impfkampagne geplant

Das ugandische Gesundheitsministerium erklärte, die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus hätten Auswirkungen auf das Gesundheitssystem und damit verbunden auf die Immunisierungskampagne gegen Polio gehabt.

Für Oktober und Dezember kündigte das Ministerium eine landesweite Impfkampagne an. Beschäftigte aus dem Gesundheitswesen sollen dabei in die Communitys gehen und Kindern unter sechs Jahren in den eigenen vier Wänden impfen.

Polio-Wildtyp in Afrika seit 2020 ausgerottet

Der Wildtyp des Poliovirus gilt in Afrika seit August 2020 als ausgerottet. Allerdings kann die Polio-Impfung selbst in vereinzelten Fällen eine Impfpoliomyelitis auslösen. Solche Fälle gibt es derzeit nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation in 20 afrikanischen Staaten, darunter auch in drei Ländern, die an Uganda grenzen.

Polio galt jahrzehntelang als eine große Bedrohung für Kinder weltweit. Die Krankheit greift das Nervensystem an und kann zu bleibenden Lähmungen und zum Tod führen. Vor allem Kleinkinder unter fünf Jahren sind betroffen.