„Grüner Pass“ in Israel für fast alle Lebensbereiche

In Israel gilt seit heute wegen stark steigender Coronavirus-Infektionszahlen der „Grüne Pass“ für fast alle Bereiche des öffentlichen Lebens.

Alle Personen ab drei Jahren müssen nachweisen, dass sie geimpft, genesen oder negativ getestet sind, wenn sie etwa Sport- oder Kulturveranstaltungen, Fitnessstudios, Museen, Restaurants, Universitäten und Konferenzen besuchen wollen.

In Gebetshäusern gilt eine Ausnahme für bis zu 50 Personen. Kinder bis zwölf Jahre können kostenlos getestet werden. Ab zwölf Jahre – ab diesem Alter ist eine Impfung möglich – müssen die Kosten selbst übernommen werden.

Knapp 9.000 Neuinfektionen

Israels Regierung versucht mit den Maßnahmen einen möglichen Lockdown zu den jüdischen Feiertagen im September zu verhindern. Gestern meldete das Gesundheitsministerium 8.726 neue Coronavirus-Infizierte für den Vortag – den höchsten Wert seit mehr als einem halben Jahr.

Dabei sind mehr als 58 Prozent der rund 9,4 Millionen Israelis vollständig geimpft. Mehr als eine Million Menschen haben nach Angaben der Regierung zudem bereits eine dritte Impfung als Auffrischung erhalten.

Maskenpflicht ausgeweitet

Es besteht laut Gesundheitsministerium zudem eine Maskenpflicht in allen geschlossenen Räumen außer in den eigenen vier Wänden. Zusätzlich müssen Masken draußen getragen werden, wenn mehr als 100 Personen zusammenkommen.

Für Veranstaltungen gelten zusätzlich zahlenmäßige Beschränkungen: In Sälen dürfen maximal 400 Personen zusammenkommen, draußen 500 Personen. Private Zusammenkünfte werden in geschlossenen Räumen auf 50 und im Freien auf 100 Besucher begrenzt.

Massenveranstaltungen ohne Sitzgelegenheit in geschlossenen Räumen dürfen von bis zu 1.000 Menschen besucht werden, im Freien von bis zu 5.000 Menschen. Grundsätzlich dürfe ein Veranstaltungsort nur zu 75 Prozent belegt werden, teilte das Gesundheitsministerium im Vorfeld mit.