Nachbildung der Kleinen Meerjungfrau: Rechtsstreit droht

Eine Nachbildung der weltberühmten Kleinen Meerjungfrau droht in Dänemark einen Rechtsstreit auszulösen. Der Steinmetz Palle Moerk hat sich seine eigene Version des Kopenhagener Wahrzeichens gemeißelt und in der Kleinstadt Asaa ausgestellt.

Damit verärgerte Moerk die Nachfahren des Bildhauers Edvard Eriksen, der die Bronzefigur in den 1910er Jahren schuf, berichtete der „Spiegel“. Sie fordern umgerechnet etwa 5.000 Euro Wiedergutmachung sowie die Zerstörung der Steinfigur.

Meerjungfrau-Skulptur im dänischen Asaa
EBU

Noch liegt der Fall laut „Spiegel“ bei den Anwälten der Streitparteien. Moerk zeigte sich gegenüber der „New York Times“ schockiert von der Klagsdrohung: „Ich dachte, wir zerstören in Dänemark keine Kunstwerke. Ich dachte, so etwas machen die Taliban“, sagte Moerk der Zeitung.

Eriksens klagsfreudige Erben

Ganz überraschend kommt die Reaktion von Eriksens Erben allerdings nicht. Sie sind bekannt dafür, jeden zu klagen, der die Bronzefigur für eigene künstlerische Zwecke nutzt.

Die dänische Zeitung „Berlingske“ verwendete unlängst eine Illustration der Kleinen Meerjungfrau mit dänischer Flagge und Zombiefratze und wurde von einem Gericht zur Zahlung von 40.000 Euro verurteilt. Auch im dänischen Wikipedia-Eintrag zur Skulptur ist kein Foto zu sehen.

Die Kleine Meerjungfrau wurde immer wieder beschädigt und mit Farbe besprüht. Die auf der Uferpromenade Langelinie ausgestellte Figur ist selbst eine Nachbildung. Das Original bewahren die Erben Eriksens an einem unbekannten Ort auf.