IWF setzt Afghanistans Zugang zu Geldern aus

Nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan hat der Internationale Währungsfonds (IWF) den Zugang Kabuls zu IWF-Ressourcen wegen der unsicheren politischen Lage ausgesetzt.

„Derzeit herrscht innerhalb der internationalen Gemeinschaft Unklarheit über die Anerkennung einer Regierung in Afghanistan, was dazu führt, dass das Land keinen Zugang zu SZR (Sonderziehungsrechten, Anm.) oder anderen IWF-Ressourcen hat“, sagte eine IWF-Sprecherin gestern.

Für Montag ist eine Zuteilung von Sonderziehungsrechten in Höhe von 650 Milliarden Dollar (560 Mrd. Euro) an alle berechtigten Mitglieder geplant. Die Taliban werden dann voraussichtlich keinen Zugang zum afghanischen Anteil haben, der laut dem ins Ausland geflohenen Chef der afghanischen Zentralbank, Ajmal Akhmady, 340 Millionen US-Dollar (rund 291 Mio. Euro) beträgt.

Großteil des Geldes im Ausland

Auch ein 370 Millionen Dollar schweres Kreditprogramm des IWF, mit dem die Wirtschaft Afghanistans in der CoV-Krise angekurbelt werden sollte, ist damit ausgesetzt. Laut Akhmady belaufen sich die Devisenreserven der afghanischen Zentralbank auf rund neun Milliarden Dollar.

Ein Großteil des Geldes befinde sich jedoch außerhalb Afghanistans, so Akhmady auf Twitter. Allein sieben Milliarden Dollar befänden sich bei der US-Zentralbank.