Mexikos Urlaubsorte wappnen sich gegen Hurrikan „Grace“

Wegen des herannahenden Hurrikans „Grace“ sind im mexikanischen Touristenort Tulum die Hotels evakuiert worden. Die Gäste seien in Notunterkünften untergebracht worden, schrieb der Gouverneur des Bundesstaates Quintana Roo an Mexikos Karibik-Küste, Carlos Joaquin, gestern Abend auf Twitter. Es würden bis zu vier Meter hohe Wellen erwartet.

Satellitenbild zeigt die Annäherung des Tropsturms  „Grace“ über Mexiko
AFP

Der Hurrikan der Kategorie eins – der niedrigsten von fünf – näherte sich in der Nacht auf heute nach Angaben des US-Hurrikanzentrums mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 Stundenkilometern der Halbinsel Yucatan. Es wurde erwartet, dass der Wirbelsturm heute Land erreicht. Die Behörde warnte vor starkem Wind und gefährlicher Sturmflut.

In den betroffenen Gebieten Quintana Roos wurden Geschäfte, Ämter und Häfen geschlossen und der Verkauf von Alkohol eingestellt. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, zu Hause zu bleiben. Nach Angaben des Tourismusministeriums des Bundesstaates hielten sich rund 120.000 Touristinnen und Touristen in betroffenen Urlaubszielen wie Cancun, Tulum, Playa del Carmen und der Insel Cozumel auf. Von und nach Cancun fielen Dutzende Flüge aus.

Fast 2.200 Todesopfer in Haiti

In der Nacht auf Dienstag war „Grace“ noch als Tropensturm mit Windgeschwindigkeiten von etwa 65 Kilometern pro Stunde über die Südküste Haitis hinweggefegt und hatte Überschwemmungen verursacht.

Nach dem schweren Erdbeben dort stieg die Zahl der bestätigten Todesopfer auf 2.189. Weitere 332 Menschen würden noch vermisst, teilte die haitianische Zivilschutzbehörde gestern Abend mit. Mindestens 12.268 Menschen wurden bei dem Beben der Stärke 7,2 am Samstag verletzt. Darüber hinaus wurden nach neuen Erkenntnissen knapp 53.000 Häuser zerstört und gut 77.000 beschädigt.

Dringend benötigte Hilfe erreichte die betroffene Region nur schleppend. Nach örtlichen Medienberichten gab es Gegenden, in denen die Überlebenden des Bebens verzweifelt auf Unterstützung warteten. In der betroffenen Region im Südwesten des Karibik-Staates fehlte es am Nötigsten. Zahlreiche Menschen schliefen im Freien und mussten in der Nacht auf Dienstag außerdem einen Tropensturm über sich ergehen lassen, der mancherorts Überschwemmungen verursachte.