Waldbrände in Kalifornien bedrohen viele Ortschaften

Mehr als 10.000 Feuerwehrleute kämpfen in Kalifornien gegen ein Dutzend größere Waldbrände an. Schnell um sich greifende Flammen im nördlichen Bezirk El Dorado County bedrohen Ortschaften und haben Tausende Anrainerinnen und Anrainer in die Flucht getrieben.

Das „Caldor“-Feuer war nach Angaben der Feuerwehr innerhalb von 24 Stunden etwa um das Zehnfache angewachsen und erfasste gestern eine Fläche von mehr als 260 Quadratkilometern. Alle Feuer zusammen brannten nach Behördenangaben bisher mehr als 5.600 Quadratkilometer nieder.

Verwüstung nach dem Feuer in Californien Aftermath of Caldor Fire in Grizzly Flats, California
Reuters/Fred Greaves

In der Ortschaft Grizzly Flats brannten eine kleine Schule und viele andere Gebäude ab, wie der „San Francisco Chronicle“ berichtete. Nur wenige Häuser seien verschont geblieben. Zwei Menschen wurden bei der Evakuierung verletzt und mussten in Krankenhäuser gebracht werden. Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom hat für die Region östlich der Landeshauptstadt Sacramento den Notstand ausgerufen, um auf diese Weise schnell Hilfe zu mobilisieren.

Noch völlig außer Kontrolle

Trotz eines Großeinsatzes der Feuerwehr war der Waldbrand, der vor knapp einer Woche begonnen hatte, noch völlig außer Kontrolle. Die Feuerwehr verwies auf gefährliche Bedingungen wegen extrem trockener Vegetation und heftiger Winde. Die Umweltbehörden stuften die Luftqualität an Dutzenden Messstationen als „ungesund“ ein. Wegen Waldbrandgefahr und Rauchbelastung wurde der Nationalforst El Dorado für Wanderer und andere Besucher gesperrt. Die Schließung ist zunächst bis Ende September vorgesehen.

Auch im Lake County, rund 200 Kilometer nördlich von San Francisco, wurden Tausende Menschen angewiesen, vorsichtshalber ihre Häuser zu räumen. Das „Cache“-Feuer soll dort mehrere Gebäude erfasst haben.