Bauern verdienten 2020 etwas mehr

Die Einkommen in der heimischen Land- und Forstwirtschaft haben sich 2020 leicht erhöht. Die Einkünfte seien um 1,4 Prozent auf durchschnittlich 28.368 Euro pro Betrieb gestiegen, teilte das Landwirtschaftsministerium heute mit. Ausgewertet wurden im Rahmen des „Grünen Berichts 2021“ die Buchführungsdaten von 1.939 land- und forstwirtschaftlichen Betrieben.

Mehrere Gründe

Für das leichte Einkommensplus waren laut Ministerium folgende Gründe verantwortlich: Es gab gesteigerte Erträge durch höhere Erntemengen im Getreideanbau. Positiv für die Bauern wirkten sich auch gestiegene Preise bei Ölfrüchten sowie höhere Erträge in der Milchwirtschaft und Preissteigerungen trotz mengenmäßiger Ernteeinbußen im Obstbau aus.

Außerdem führten in der Schweinehaltung Produktionsausweitungen trotz niedrigerer Erzeugerpreise zu höheren Erlösen, und die CoV-Unterstützungsmaßnahmen der Regierung wirkten sich stabilisierend auf die Einkommen aus.

Köstinger: „Einkommen stagnieren seit Jahren“

„Die Entwicklung wirkt auf den ersten Blick positiv, aber seit Jahren stagniert das Einkommen der Bäuerinnen und Bauern“, so Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) in einer Aussendung.

Angesichts der aktuell laufenden Preisverhandlungen zwischen Handel und Lebensmittelerzeugern sagte die Ministerin: „Wir brauchen aber mehr denn je faire Preise für die Produkte und Rohstoffe, die unsere Landwirte erzeugen.“ Die Dumpingschlachten des Handels „auf dem Rücken der Bäuerinnen und Bauern“ seien „kein Zukunftskonzept“

Negativ auf die Bauerneinkommen wirkten sich nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums im vergangenen Jahr unter anderem ein geringerer Holzeinschlag und ein hoher Schadholzanteil durch den Borkenkäfer und höhere Maschinenabschreibungen sowie gestiegene Aufwendungen für Tierhaltung aus.