US-Künstler Chuck Close gestorben

Mit überdimensionalen Porträts wurde Chuck Close weltberühmt – jetzt ist der US-Künstler im Alter von 81 Jahren gestorben. Close starb gestern (Ortszeit) in einem Krankenhaus in Oceanside im US-Bundesstaat New York, wie mehrere US-Medien berichteten. Auch die Pace Gallery, in der Close während seiner Karriere regelmäßig ausstellte, bestätigte den Tod des Künstlers. Er sei nach langer Krankheit an Herzversagen verstorben.

Chuck Close
AP/Evan Agostini

Close gehörte zu den bekanntesten, erfolgreichsten und einflussreichsten zeitgenössischen Künstlern der USA. Die „New York Times“ feierte ihn einmal als „Meister des modernen Porträts“. Bekannt war er insbesondere für seine psychedelisch anmutenden Porträts, für die er Fotos in einem gitterförmigen Raster auf die Leinwand übertrug. Aus der Entfernung sind die Gesichter klar zu erkennen, verschwimmen aus der Nähe aber zu einem Muster aus Pixeln.

Vorwürfe der sexuellen Belästigung

2017 warfen ihm zwei Frauen sexuelle Belästigung vor. Er habe ihnen gegenüber anzügliche Kommentare gemacht. Close entschuldigte sich: „Wenn ich jemals jemanden verlegen gemacht oder Unbehagen hervorgerufen habe, tut es mir aufrichtig leid, das war nicht meine Absicht“, sagte er der „New York Times“. „Ich gebe zu, ein schmutziges Mundwerk zu haben, aber wir sind alle erwachsen.“ Seine Karriere konnte sich seitdem jedoch nicht wieder richtig erholen.

Geboren wurde Charles Thomas Close 1940 in Monroe im US-Bundesstaat Washington. Sein Vater war Handwerker und starb, als der Bub elf Jahre alt war. Die Mutter musste Klavierunterricht geben, um die Familie zu ernähren.

Schon als Kind hatten die Eltern Closes Talent erkannt und ihn auf eine Kunstschule geschickt. Anfang der 60er Jahre kam er über einen landesweiten Wettbewerb an die Sommerakademie von Yale an die amerikanische Ostküste.

Seit 1988 war Close auf den Rollstuhl angewiesen, nachdem ein Blutgefäß in seiner Wirbelsäule geplatzt war. Close hinterlässt zwei erwachsene Töchter von seiner ersten Ehefrau Leslie Rose.