Schlüpfriger Versprecher amüsiert Neuseeland

Ein schlüpfriger Versprecher von Chris Hipkins, Minister für die Bekämpfung des Coronavirus, sorgt in Neuseeland für Schmunzeln. Bei einer Pressekonferenz gestern informierte er das Land über die wachsende Zahl von Coronavirus-Fällen in der Bevölkerung und forderte die Bevölkerung auf, sozial distanziert zu sein, wenn sie nach draußen gehen.

Doch aus „stretch their legs“ wurde „spread their legs“, und so sagte er: „Es ist eine Herausforderung für Menschen in dicht besiedelten Gebieten, nach draußen zu gehen und die Beine breitzumachen, wenn sie von anderen Menschen umgeben sind.“

„Medien werden ihren Spaß mit mir haben“

Der Generaldirektor der Gesundheitsbehörde, Ashley Bloomfield, stand neben Hipkins auf dem Podium und hob kurz die Augenbrauen, als der Minister mit seiner Rede fortfuhr.

Als Hipkins, der gleichzeitig Bildungsminister ist, später seinen Ausrutscher bemerkte, reichte er die eigentlich gemeinte Formulierung nach: Er werde sich „die Beine vertreten“ und räumte gleichzeitig ein, dass die Medien „später alle ihren Spaß mit mir haben werden“.

Running Gag in sozialen Netzwerken

In sozialen Netzwerken wurde der Fauxpas freilich reichlich kommentiert und darüber gescherzt. Ein Twitter-User adaptierte die Coronavirus-Kampagne der Regierung mit dem neuen Slogan.

Lockdown verlängert

Indes wurde der Lockdown wegen drei Dutzend neuer CoV-Fälle verlängert. Ministerpräsidentin Jacinda Ardern kündigte heute in der Hauptstadt Wellington an, dass die strengen Auflagen in dem gesamten Pazifikstaat nun mindestens bis Samstag gelten.

Cluster in Auckland

Zuvor waren 35 neue Fälle bekanntgeworden. Die meisten Ansteckungen des derzeitigen Ausbruchs wurden in Auckland auf der neuseeländischen Nordinsel registriert, der größten Stadt des Landes. Auch die Hauptstadt ist betroffen.

Frau geht an einem abgesperrten Spielplatz in Auckland vorbei
AP/New Zealand Herald/Michael Craig

Der Inselstaat mit fünf Millionen Einwohnern hat sich seit März 2020 weitgehend von der Außenwelt abgeschottet. Im April hatte die Regierung einen Reisekorridor mit dem Nachbarland Australien eröffnet, der aber Ende Juli wegen einer Welle im Nachbarland wieder geschlossen wurde.

Sorge wegen Delta-Variante

Am Dienstag verhängte Ardern wegen eines einzigen bestätigen neuen Falls in Auckland einen strikten Lockdown – den ersten seit März 2020. Die meisten Geschäfte und die Schulen sind nun zu. Mittlerweile wurden nach Angaben der Behörden in Neuseeland insgesamt 107 Infektionen registriert – auch wegen der gefährlicheren Delta-Variante des Virus.

Ardern sagte: „Wir brauchen mehr Informationen. Wir wollen mit Delta kein Risiko eingehen. Wenn uns die Welt etwas gelehrt hat, dann ist es, mit dieser Variante vorsichtig zu sein.“