FDA warnt vor Einnahme von Entwurmungsmittel gegen Covid-19

Die US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel (FDA) hat am Wochenende davor gewarnt, Ivermectin, ein Medikament zur Entwurmung von Nutztieren, anstelle einer Covid-19-Impfung zu verwenden. „Sie sind kein Pferd“, hieß es: „Sie sind keine Kuh. Ernsthaft, Sie alle. Hören Sie auf damit“, hieß es in einem Tweet.

In einem ebenfalls verbreiteten Merkblatt heißt es auf die Frage „Sollte ich Ivermectin zur Behandlung von Covid-19 einnehmen?“: „Nein. Es gibt zwar zugelassene Anwendungen für Ivermectin bei Menschen und Tieren, aber es ist nicht für die Prävention oder Behandlung von Covid-19 zugelassen.“

Schwere Nebenwirkungen

Die FDA teilte mit, dass sie Ivermectin zur „Behandlung bestimmter innerer und äußerer Parasiten bei verschiedenen Tierarten" zugelassen hat und dass Menschen niemals auf eigene Faust Tierarzneimittel einnehmen sollten, da die Anwendung dieser Produkte beim Menschen ernsthafte Schäden verursachen könnte.

Die Behörde listete zudem eine Reihe von Nebenwirkungen auf, die mit der Einnahme des Medikaments in Verbindung gebracht werden, darunter neurologische Symptome wie Schwindel, Krampfanfälle, Verwirrung sowie plötzlicher Blutdruckabfall, schwerer Hautausschlag, der möglicherweise einen Krankenhausaufenthalt erfordert, und Leberschäden (Hepatitis). Ivermectin-Tabletten sind nach Angaben der FDA „für die Behandlung einiger parasitärer Würmer" beim Menschen zugelassen – dann aber unter ärztlicher Aufsicht. Zudem wird es in Tablettenform gegen Skabies (Krätze) eingesetzt – auch in Österreich.

Angebliches „Wundermittel“

Wie bei anderen angeblichen alternativen Behandlungsmethoden für Covid-19 haben sich Fehlinformationen über Ivermectin in sozialen Netzwerken und durch rechtsgerichtete Medien und Politiker verbreitet. Mehrere Ärzte hatten Ivermectin als mögliches „Wundermittel“ bezeichnet, weil es die Replikation des SARS-CoV-2-Virus hemmen könnte.

Viele Menschen hatten das Medikament daraufhin auf eigene Faust eingenommen. Von der FDA hieß es, es seien erst Studien erforderlich, um festzustellen, ob Ivermectin „zur Vorbeugung oder Behandlung des Coronavirus oder von Covid-19 geeignet ist“. Die FDA warnte zudem davor, dass durch gehäufte Nutzung des Medikaments Engpässe für jene entstehen könnten, die es tatsächlich und für seinen eigentlichen Zweck brauchen.