Streik der Deutschen Bahn geht weiter

Kundinnen und Kunden der Deutschen Bahn (DB) müssen sich auch heute auf zahlreiche Verspätungen und Zugsausfälle vorbereiten. Die Gewerkschaft GDL setzte ihren Streik bei der Deutschen Bahn fort. „Auch am zweiten Tag werden wir unser stabiles Grundangebot bieten“, sagte eine DB-Sprecherin heute Vormittag.

Ähnlich wie am ersten Tag des Streiks rechnet die Deutsche Bahn nach eigenen Angaben damit, das Angebot im Fernverkehr mit etwa 30 Prozent aufrechterhalten zu können, im Regionalverkehr im Durchschnitt etwa 40 Prozent. Auch Verbindungen von und nach Österreich sind teilweise betroffen.

Auch im Güterverkehr wird weiter gestreikt. Um 2.00 Uhr in der Nacht auf morgen soll der Arbeitskampf beendet werden. Die Bahn geht davon aus, dass sich der Verkehr im Laufe dieses Tages wieder normalisieren wird. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) will mit dem Streik höhere Einkommen und bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten erzwingen.

Experte warnt vor Infektionsrisiko

Für den Epidemiologen Hajo Zeeb kommt der Streik zu keiner guten Zeit: Durch volle Züge steige das Coronavirus-Infektionsrisiko, sagte der Wissenschaftler vom Bremer Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie.

Menschen, die trotz der Streiks mit der Bahn reisen müssten, seien nun auf ein geringeres Platzangebot in den Zügen angewiesen. „Das führt zu Kontakterhöhungen und zu ja erhöhten Infektionsrisiken, gerade unter dem Aspekt der Delta-Variante.“

Der Epidemiologe empfiehlt Reisenden, wenn möglich vorerst auf Bahnfahrten zu verzichten oder auf weniger frequentierte Zeiten auszuweichen und sich in den Zügen zu verteilen.

Die Deutsche Bahn bat erneut alle Fahrgäste um größtmögliche Rücksicht. Das Bordpersonal unterstütze die Reisenden, sich in den Zügen zu verteilen, teilte ein Sprecher mit. Darüber hinaus würden die Fernverkehrszüge während der Fahrt weiterhin doppelt so häufig gereinigt wie vor der Pandemie.