Ehemaliger tschadischer Diktator Habre an CoV gestorben

Der für Verbrechen an der Menschlichkeit verurteilte tschadische Ex-Diktator Hissene Habre ist tot. Habre sei heute Früh in Senegals Hauptstadt Dakar im Alter von 79 Jahren gestorben, sagte Senegals Justizminister Malick Sall. Habre war demnach am Tag zuvor aufgrund einer Covid-19-Erkrankung in ein Krankenhaus in Dakar eingeliefert worden, wo er starb.

Ein afrikanisches Sondertribunal hatte Habre Mitte 2016 wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen, Folter, Mordes und Zwangsprostitution zu lebenslanger Haft verurteilt und Entschädigungszahlungen in Höhe von umgerechnet 80 Millionen Euro angeordnet. Dabei sollten Opfer von Vergewaltigungen und sexueller Sklaverei jeweils rund 30.000 Euro erhalten. Seitdem war Habre im Gefängnis Cap Manual in Dakar inhaftiert.

Menschenrechtler bezeichneten das Urteil gegen Habre als Meilenstein der internationalen Justiz. Habre hatte im zentralafrikanischen Krisenstaat Tschad von 1982 bis 1990 ein totalitäres Regime angeführt. Schätzungen zufolge soll er für den Tod von etwa 40.000 Menschen verantwortlich sein. Rund 200.000 Menschen sollen gefoltert worden sein. Nach 22-jährigem Exil im westafrikanischen Senegal war Habre im Juli 2013 in Dakar festgenommen worden.