76 Menschen aus Afghanistan nach Österreich gebracht

76 österreichische Staatsbürger mit afghanischen Wurzeln bzw. Menschen mit Aufenthaltsberechtigung in Österreich sind bisher aus Afghanistan nach Österreich gebracht worden, wie Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) heute am Rande einer Pressekonferenz mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow in Wien mitteilte. Mehrere Dutzend würden noch auf die Ausreise warten, erklärte das Außenamt danach auf APA-Anfrage.

Einmal mehr betonte Schallenberg seine Ablehnung für die Aufnahme afghanischer Flüchtlinge. Österreich habe zwar kein Interesse an einem „failed state“ oder daran, dass sich Afghanistan zum „Brutkasten des Terrorismus“ entwickle, doch habe sich die Bundesregierung bereits „sehr solidarisch“ gezeigt, so Schallenberg. Er verwies erneut auf die im Vergleich zu anderen EU-Staaten große afghanische Community in Österreich.

Die Reaktion auf die derzeitige Krisensituation könne nicht sein, „wir bringen jetzt so viele wie möglich nach Europa“. Bei der Aufnahme sehe er nun „andere Partner am Zug“, sagte Schallenberg. Nächste Woche wolle man sich dazu etwa mit Usbekistan und Tadschikistan austauschen.

Die ÖVP hatte in der vergangenen Woche mehrmals für die Versorgung von Afghanen in den Nachbarländern und die Unterstützung dieser Staaten plädiert.