Gericht: Steinbrüche von Carrara nicht umweltschädlich

Die berühmten Steinbrüche in Italiens nordwestlichen Apuanischen Alpen in der Provinz Carrara in der Toskana, aus denen Michelangelo den Marmor für seine Werke bezog, fügen der Umwelt keinen Schaden zu. Das geht aus einem Urteil des Staatsrats in Rom hervor.

Italiens höchstes Verwaltungsgericht wies gestern eine Klage von Umweltgruppen ab, die argumentiert hatten, die Steinbrüche würden die örtliche Berglandschaft ruinieren.

Marmor Steinbruch in Carrara, in der Region Toskana.
APA/AFP/Fabio Muzzi

Das seit 200 Jahren bestehende Steinbruchunternehmen Henraux mit Sitz in der Toskana begrüßte das „historische Urteil, das den grundlegenden und unbestreitbaren Wert der Marmorbrüche für den wirtschaftlichen Unterhalt der örtlichen Bevölkerung wiederherstellt und klar und deutlich erklärt, dass die Steinbrüche keine Umweltschäden verursachen“.

Schutt als Problem

Der Industriezweig beschäftigt nach Zahlen des italienischen Industriellenverbands Confindustria mehr als 4.400 Menschen. Ein großes Problem sind die Millionen Tonnen an Schutt, die als Abraum aus den Steinbrüchen illegal gelagert werden, beklagen Umweltschutzverbände.

Die Steinbruchbetreiber wiesen die Kritik zurück. Sie wendeten sich an den Staatsrat gegen Umweltschutzverbände, die Pläne für die Eröffnung neuer Steinbrüche stoppen wollten.

Der Marmor aus der toskanischen Provinz Carrara wurde für einige der Monumente des antiken Roms verwendet und auch von Michelangelo. Sein „David“ ist aus toskanischem Marmor geschaffen, ebenso die Trajanssäule in Rom.