SPD will Scholz „in den Mittelpunkt“ stellen

Die SPD will in den verbleibenden gut vier Wochen bis zur Bundestagswahl in Deutschland von den Beliebtheitswerten ihres Kanzlerkandidaten profitieren. „Wir stellen Olaf Scholz ganz klar in den Mittelpunkt“, sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil heute in Berlin. Es werde in den nächsten Tagen neue Plakate und Spots fürs Fernsehen sowie Internetnetzwerke und Wahlkampfveranstaltungen geben.

„Wir sind der festen Überzeugung, dass wir den besten Kanzlerkandidaten haben.“ Finanzminister und Vizekanzler Scholz bekommt in vielen Umfragen deutlich mehr Zuspruch als Armin Laschet und Annalena Baerbock, die für die Union beziehungsweise die Grünen ins Kanzleramt wollen.

„Freuen uns über wachsenden Zuspruch“

Die Sozialdemokraten haben in den vergangenen Wochen spürbar aufgeholt, nachdem sie lange deutlich hinter Union und Grünen lagen. In einer Forsa-Umfrage von dieser Woche liegt die SPD sogar erstmals seit 15 Jahren vor der Union. „Wir freuen uns über wachsenden Zuspruch“, sagte Klingbeil. Das sei aber kein Höhenflug. „Das Rennen ums Kanzleramt ist offen.“

Im August würden sich viele Wählerinnen und Wähler entscheiden, wer nach 16 Jahren Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ablösen solle, so die SPD. „Wem trauen wir zu, das Land durch schwierige Zeiten zu führen? Der Fokus richtet sich jetzt auf die drei, die ins Kanzleramt wollen.“ Die SPD wolle dabei mit ihrer Geschlossenheit und der großen Erfahrung von Scholz punkten.

Union warnt vor Linksrutsch

Die Union warnte vor einem Linksrutsch nach der Bundestagswahl Ende September. Scholz hat bisher eine klare Aussage gemieden, ob er offen für ein Bündnis mit der Linken ist. Es gebe aber klare Kriterien zur Bildung einer neuen Regierung.

Als Beispiele nannte Scholz ein Bekenntnis zum westlichen Verteidigungsbündnis NATO, eine intensive transatlantische Partnerschaft, eine starke EU, solide Finanzen und einen Fokus auf innere Sicherheit. „Ich glaube, dass diese Angstmache, diese Panik, die die Union gerade probiert, dass das nicht funktioniert“, sagte Klingbeil.