Lotterie im Gazastreifen soll Impfzahlen steigern

Trotz steigender Infektionszahlen und Appellen der Gesundheitsbehörden haben bisher viele Menschen im Gazastreifen gezögert, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Mit einer Impflotterie versucht das Gesundheitsministerium in dem palästinensischen Küstengebiet nun, vor allem ältere Menschen zu motivieren.

Heute wurden die ersten zehn Gewinner bzw. Gewinnerinnen der einmonatigen Aktion gezogen, die sich am Vortag als über 55-Jährige zum Auftakt hatten impfen lassen.

Die Gewinner bzw. Gewinnerinnen erhielten je 200 Dollar (etwa 170 Euro) – eine beträchtliche Summe für viele der Menschen in dem Gebiet mit hoher Arbeitslosigkeit und nach Angaben von Hilfsorganisationen weit verbreiteter Armut.

Ministerium: Impfzahlen schnellten hoch

Noch höher ist der Hauptpreis, der nach Ablauf des Monats ausgelost wird. Dann kann jeder, der seitdem geimpft wurde und 55 Jahre oder älter ist, auf 3.000 Dollar (2.500 Euro) hoffen, die dreimal verlost werden.

Nach Angaben eines Sprechers des Gesundheitsministeriums sind die Impfzahlen in die Höhe geschnellt: Waren es zuvor keine 2.000 Menschen täglich, die sich gegen das Coronavirus impfen ließen, kamen gestern mehr als 6.000.

Insgesamt sind in Gaza bisher rund 154.000 Menschen oder etwa zwölf Prozent der Bevölkerung mit den Impfstoffen von Biontech und Pfizer oder „Sputnik V“ geimpft worden. In dem Gebiet leben rund zwei Millionen Menschen.