Barnier will französischer Präsident werden

Der frühere Brexit-Unterhändler der EU, Michel Barnier, will im kommenden Jahr bei der Präsidentschaftswahl in Frankreich kandidieren. Der 70-Jährige sagte gestern im Fernsehsender TF1 und in einem Interview der Zeitung „Figaro“, er wolle im April Amtsinhaber Emmanuel Macron herausfordern. Dafür muss sich Barnier zunächst einer internen Vorwahl seiner konservativen Partei Les Republicains (Die Republikaner) stellen.

Barnier sagte in dem Interview, er habe sich in „diesen herausfordernden Zeiten“ entschlossen zu kandidieren. „Die Welt um uns herum ist gefährlich, instabil und schwach. Unserem Land geht es schlecht“, sagte Barnier. Frankreich brauche einen Machtwechsel, um das Land zu versöhnen, zusammenzubringen und wieder „wirklich handeln“ zu können.

Inhaltlich will er unter anderem die Migrationspolitik und den Kampf gegen den Klimawandel in den Mittelpunkt seines Wahlkampfes stellen, wie Barnier auf TF1 sagte.

Barnier war unter anderem französischer Außenminister, Vizepräsident der EU-Kommission und zuletzt Chefunterhändler der EU für den Brexit. Nach dem Austritt der Briten machte ihn EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu ihrem Sonderberater.